Warum das für Startups über Wachstum oder Stillstand entscheiden kann.
Werte? Haben wir! … Oder?
Die meisten Startups (und auch sehr viele etablierte Unternehmen) glauben, sie hätten Werte – einfach weil irgendwo auf der Website „Innovation“, „Teamgeist“ oder „Nachhaltigkeit“ steht. Doch das ist häufig nicht mehr als ein Buzzword-Bingo.
„Unsere Werte, das sind: Innovation, Teamgeist, Transparenz und Nachhaltigkeit.“ Das klingt gut – und ist schnell gesagt. Doch wie tief gehen solche Aussagen wirklich? Und: Wie stark wirken sie tatsächlich auf Kultur, Produktentwicklung und unternehmerisches Wachstum?

Einfach solche „ausgelutschten“ Begriffe zu nennen, ist meist sogar kontraproduktiv und kann nach hinten losgehen.
Gerade in Startups erleben wir häufig: Die Geschäftsidee ist brillant, das Team motiviert, das Produkt hat Potenzial – doch irgendwann knirscht es. Konflikte im Team, diffuse Entscheidungen, kein gemeinsames „Warum“. Der Grund liegt oft an einem blinden Fleck: den nicht geklärten oder nicht gelebten Werten.
Werte: Das unterschätzte Betriebssystem
Werte sind mehr als wohlklingende Begriffe auf der „Über uns“-Seite. Sie sind das soziale und kulturelle Betriebssystem eines Unternehmens.
Sie beeinflussen unbewusst, wie Entscheidungen getroffen, Kunden behandelt oder Mitarbeitende geführt werden. Ohne bewusstes Werteverständnis fehlt die Orientierung.
Das betrifft Startups besonders stark – denn dort ist alles im Aufbau:
- die Unternehmenskultur
- die Kommunikation
- das Führungsverhalten
- die Auswahl von Investoren oder Partnern
Wer hier kein wertebasiertes Fundament hat, kann schneller wachsen als er stabil steht – und fällt bei der ersten echten Belastung um.
Was passiert, wenn Werte fehlen?
Wenn Gründer:innen ihre Werte nicht reflektiert haben, treten typische Probleme auf:
- Entscheidungen wirken sprunghaft oder inkonsistent.
- Das Team zieht nicht wirklich an einem Strang.
- Kundenbeziehungen sind beliebig – nicht verbindlich.
- Die Arbeitgebermarke bleibt schwach: Talente spüren, dass etwas fehlt.
Werte geben nicht nur Richtung, sondern auch Bindung. Und diese Bindung ist heute essenziell – auf einem Markt, auf dem Produkte kopierbar sind, aber Kultur nicht.
Der Wert vom „Sich mit Werten beschäftigen“
Startups, die früh ihre Werte klären – idealerweise gemeinsam mit dem Team –, gewinnen:
- Klarheit: Entscheidungen orientieren sich an einem gemeinsamen inneren Kompass.
- Stärke: Konflikte werden lösbarer, weil sie auf tieferen Prinzipien beruhen.
- Attraktivität: Kund:innen und Mitarbeitende spüren Authentizität.
- Langfristigkeit: Wachstumsstrategien basieren auf Substanz – nicht nur auf Zahlen.
Werte als Wachstumsstrategie
Der wirtschaftliche Impact wertebewusster Unternehmen ist heute messbar. Studien zeigen:
- Teams mit geteilter Wertebasis sind produktiver.
- Werteklarheit verbessert die interne Kommunikation.
- Wertekongruenz zwischen Führung und Mitarbeitenden senkt die Fluktuation deutlich.
Wertearbeit ist kein Marketing-Tool – sondern eine strategische Ressource. Sie bringt nicht nur Sinn, sondern auch Stabilität. Nicht nur Identität, sondern auch Innovationskraft.
Fazit: Werte sind kein Luxus, sondern Startkapital
Startups, die ihren Purpose formulieren, aber ihre Werte ignorieren, bauen ein Haus ohne Fundament.
Wer hingegen früh fragt: „Was ist uns wirklich wichtig?“ – der investiert in Richtung, Resilienz und ein echtes Wir-Gefühl.
👉 Mehr zu diesem Thema im WELEX-Artikel: Warum Werte wichtig sind
Hat dein Unternehmen seine Werte schon geklärt?
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